Cinque Terre, sehen und sterben

Wetter: leichter Regen, bewölkt

Der Titel sagt schon viel. Sehen und sterben.
Nach dem auf dem Camping Gerüchte im Umlauf waren dass alle Zufahrten zu den 5 Dörfern gesperrt sind wegen den massiven Regenfällen der letzten Tage, wollten wir schon unsere Zelte abbrechen und weiter ziehen.
Aber wie dass immer so ist, vergewissere dich selber, so weist du es genau. Das Schiff auf jeden Fall wird heute Touristen in die Dörfer bringen. Wir konnten Tickets lösen.
In den ersten Tagen, wollten wir eine ausgiebige Bootsfahrt von Levanto nach Portovenere buchen inkl. den 3 Insel die man für wenig Geld zusätzlich befahren könnte.

Zum Glück haben wir diesen Plan revidiert. Weil das Wetter auch heute nicht eindeutig war entschieden wir uns für die Nachmittagsfahrt ab 14 Uhr bis nach Portovenere.
Kurze Zeit nach dem besteigen des Schiff wurde mir schon leicht schlecht. Je länger wir auf die Abfahrt warten mussten wurde es immer schlimmer und schlimmer.
Nach dem Ablegen ging die Tortur erst richtig los. Bis Monterosso al Mare, auf dem Meer, das schaffte ich noch. Anlegen und Ablegen forderte meinem Magen auf hohem Niveau.
Das gleiche Spiel nochmals bis nach Vernazza. In Corniglia gab es keinen halt,  das Schiff lies dieses Dorf aus. Kurz vor Manarola hatte ich ein Hundekot Entsorgungssack in der Hand um meinen Mageninhalt dort rein zuschütten wenn es nicht mehr anders geht.
Manarola war zugleich auch unsere Endstation. Es ging einfach nicht mehr. Ich war Seekrank.

Das Aussteigen war neben meiner Seekrank eine weitere Tortur. Schuhsohle an Schuhsohle quälte ich mich an Land. Die erste Sitzgelegenheit nützte ich um mich zu erholen.
Als es mir wieder besser ging, stürzten wir uns in die Menschentraube. Auf direktem Weg zum Bahnhof. Das Stop and Go in den Gassen gab mir den Rest. Ich wollte zurück, so schnell wie möglich mit der Bahn.
Auf dem Bahnhof Traubenweise Asiaten, und alle wollten Cora fotografieren. Nichts wie weg hier. Dass ist nichts für mich.
Zudem, alle Bilder von den Dörfern finde ich im Internet. Als nicht Seemann die bessere Version sich ein Bild zu machen.

Sorry, an alle die mich jetzt nicht verstehen. Cinque Terre hat mich enttäuscht. Da kann natürlich niemand was dafür.
Es liegt allein an mir, aber so habe ich den Aufenthalt empfunden.
Der Camping war sehr eng. Der Camping Nachbar hatte keinen Anstand. Laute Musik, kein Hallo und kein gute Nacht.
Versprochenes WIFI funktioniert nicht, genauso im Dorfkern wo ein solches auch installiert sein sollte.
Ich empfand ihn mit 36 Euro pro Nacht auch zu teuer.

Für grössere Mobile eine enge Angelegenheit. Bei einem 10 Meter Fahrzeug wird es schon kritisch. Nur schon die Zufahrt fordert alles von einem Dickschiff Fahrer.

2016-05_Camping Aqua Dolce (3)
Sportliche Einfahrt zum Camping

2016-05_Camping Aqua Dolce (1) 2016-05_Camping Aqua Dolce (2)
Für grösser Fahrzeuge gibt es ein paar wenige Plätze die geeignet sind

Die Schifffahrt eine Tortur. Das Wetter nicht so toll. Zu viele Leute, Massenabfertigung.
In diesen Menschentrauben fühle ich mich nicht wohl. Ich habe es wieder einmal versucht, bin gescheitert.
Und zu Schluss, eine Fotokamera die durch das Unwetter kaputt gegangen ist.

Ich glaube, wenn jemand Wandern möchte, ist Cinque Terre geeignet. Was die Wanderweg bieten, kann ich nicht genau sagen. Laut Prospekt sind es rund 80 Km Wege die zur Verfügung stehen.
Ich weis aber, dass die Beschilderung nicht optimal ist.
Es sind Leute retour gekommen die den Weg von Levanto nach Monterosso nicht fanden.

Wanderwege
Wanderwege

In nächster Zeit gehen wir dem Massentourismus  aus dem Weg.

2016-05_Levanto (18)
Der Fluss bei starkem Regenfall

2015-05_Levanto (6)
Der Tag danach